Über diese Website
Weshalb der Name?
Senatus consultum ultimum oder ‚SCU‘ war die letzte Handlung des Senats der Römischen Republik, mit der alle Vollmachten auf zwei Konsuln übertragen wurden, die an Ihre Verantwortung mit den Worten „videant consules, ne quid res publica detrimenti capiat“ erinnert wurden — „Mögen die Konsuln zusehen, dass die Republik keinen Schaden nimmt.“
Das ist gewissermaßen das, was Asset Manager (der Begriff ‚Vermögensverwalter’ meint oft etwas Engeres) tun oder tun sollten. Diese Website soll eine Plattform für Ideen und Diskussionen zu diesem Themenkreis sein. Es kann sein, dass sie bisweilen ein wenig ungeordnet - aber bei genauerer Betrachtung nicht unzusammenhängend - erscheint, obwohl ich versucht habe, meine Gedanken in eine sinnvolle Konstellation zu bringen. Wie in der Kunst wird eine Illustration manchmal durch die manuelle Wiedergabe eines geistig bereits vorhandenen Bildes geschaffen, aber in anderen Fällen auch durch eher impulsive Malerei und das Bild entsteht aus sich selbst heraus. Gedanken sollten sich immer natürlich entwickeln, um ein wahres und tiefes Bild zu ergeben. Asset Management findet in Firmen, die ich hier Organisationen nenne, statt. Einige Aspekte gelten für alle Firmen und mögen manchmal wie Binsenweisheiten klingen. Diese Webseite versucht zu zeigen, dass bestimmte allgemeine Erkenntnisse, auch wenn sie offensichtlich scheinen, in konkrete Zusammenhänge gestellt werden müssen, um Wirkung zu entfalten. Solche Wirkungen müssen mehrschichtig verstanden werden.
Die drei Aspekte, die hier in beabsichtigtem Zusammenhang dargestellt werden, sind:
Aspects of Asset Management
- Legal
- Compliance
- Organisational Management/Behaviour
Die deutsche Sprache vermag es wie kaum eine andere, Begriffe zu prägen, welche die Dinge präzise umfassen. Es ist nicht umsonst die Sprache der neuzeitlichen Philosophie. Ich verwende hier englische Begriffe, weil sie sich für die untersuchten Zwecke etabliert haben und allgemein verstanden werden.
Es ist sinnvoll, die drei oben erwähnten Elemente herunterzubrechen, zu interpretieren, zueinander in Beziehung zu setzen und erst dann praktisch umzusetzen.
Wie sieht die Wertschöpfung hier aus? Wie meistens, ist Sachkenntnis die Bahn, auf der sich Wissen, Erfahrung und - besonders wichtig - die organisatorischen Voraussetzungen und Instrumente versammeln. Ohne letztere kann sich auch die allerbeste Expertise nicht wegweisend fortbewegen.
Beim Aufbau und für den Fortbestand einer effektiven und effizienten Organisation - im Bereich Asset Management und auch sonst - müssen die organisatorischen Voraussetzungen stimmen. Das mag wie eine Floskel klingen, aber hohl ist sie deswegen nicht. In diesem Fall sind die organisatorischen Rahmenbedingungen kein Beiwerk, sondern der Ausgangspunkt. Folgt die Funktion hier der Form? Das nicht, aber Gestalt verleiht sie schon. Deshalb will diese Website das Unternehmensgeschäft mit rechtlichen und Compliance-Gesichtspunkten und anderen Organisationsparametern zusammenführen, so dass ein funktionierendes Ganzes als Gesamtkonzept entsteht.
Beim Asset Management von größeren Portfolien können die in SUMMIT oder anderen Handelssystemen gebuchten ‚deal tickets‘ nur typische Wertpapiere vollständig erfassen, aber nicht die Eigenheiten und oft wesentlichen Bedingungen und Klauseln, die Darlehensverträgen und Derivaten oft innewohnen. Die Standardisierungen, welche die ISDA und Loan Market Association erreicht haben, schliessen individuelle Ausformungen nicht aus, sondern erleichtern diese, indem sie eine standardisierte Basis bieten, von der aus individualisiert werden kann. Das ist nichts Verwerfliches, sondern Ausdruck von Vertragsfreiheit und konkreter Anpassung an die Situation, aber es zeigt doch, dass Buchungssysteme kaum mit der Entwicklung der Rechtsverhältnisse bei einer Reihe von Derivaten, Darlehen und ECA (Export Credit Agency/Exportkreditversicherung) ‚Assets’ Schritt halten können.
Solange Front- und Back Office sowie vor allem Management und Buchhaltung sich dessen bewusst sind und bleiben, ist diese Unschärfe in der buchhalterischen Risikobewertung sicher besser als jede trügerische Systemsicherheit. Die Erfassung der „known unkowns“ bleibt den Kreditinstituten und Fonds bislang selbst überlassen. Deshalb sind die richtigen Prozesse so wichtig; mehr dazu in den einzelnen Aspekten dieser Website.